Kaufleute für Büromanagement
Profil/Stundentafel
Kaufleute für Büromanagement sind in Unternehmen, Betrieben und Institutionen unterschiedlicher Größe in der privaten Wirtschaft und im öffentlichen Dienst tätig. Sie unterstützen betriebliche Prozesse und bearbeiten daraus entstehende Fachaufgaben.
Kaufleute für Büromanagement organisieren und koordinieren bürowirtschaftliche sowie projekt? und auftragsbezogene Abläufe. Sie übernehmen Sekretariats? und Assistenzaufgaben, koordinieren Termine, bereiten Besprechungen vor und bearbeiten den Schriftverkehr. Dabei kooperieren und kommunizieren sie mit internen und externen Partnern, auch in einer fremden Sprache. Sie sind Profis in der Informationsverarbeitung, recherchieren Daten und Informationen und bereiten diese für Präsentationen auf. Sie bearbeiten Beschaffungsvorgänge, unterstützen bei personalbezogenen Aufgaben und wenden Buchungssysteme sowie Instrumente des Rechnungswesens an. Sie beachten dabei rechtliche Vorgaben, achten auf Datenschutz und Datensicherheit und führen qualitätssichernde Maßnahmen durch.
Mit einem Wort: Kaufleute für Büromanagement gelten wegen ihrer breit angelegten branchenübergreifenden kaufmännischen und DV-orientierten Ausbildung als kaufmännischer Allrounder.
Die schulische Ausbildung ist in Lernfeldern organisiert.
Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf Kaufmann für Büromanagement und Kauffrau für Büromanagement
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Lernfelder |
Zeitrichtwerte in Unterrichtsstunden
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Nr. |
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1. Jahr |
2. Jahr |
3. Jahr |
1 |
Die eigene Rolle im Betrieb mitgestalten und den Betrieb präsentieren |
40
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2 |
Büroprozesse gestalten und Arbeitsvorgänge organisieren |
80 |
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3 |
Aufträge bearbeiten |
80 |
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4 |
Sachgüter und Dienstleistungen beschaffen und Verträge schließen |
120
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5 |
Kunden akquirieren und binden |
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80 |
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6 |
Werteströme erfassen und beurteilen |
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80 |
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7 |
Gesprächssituationen gestalten |
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40 |
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8 |
Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen |
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80 |
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9 |
Liquidität sichern und Finanzierung vorbereiten |
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80 |
10 |
Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern |
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80 |
11 |
Geschäftsprozesse darstellen und optimieren |
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40 |
12 |
Veranstaltungen und Geschäftsreisen organisieren |
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40 |
13 |
Ein Projekt planen und durchführen |
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40 |
Summen: insgesamt 880 Stunden |
320 |
280 |
280 |
Mit einem Wort: Kaufleute für Büromanagement gelten wegen ihrer breit angelegten branchenübergreifenden kaufmännischen und DV-orientierten Ausbildung als kaufmännischer Allrounder.
Die schulische Ausbildung ist in Lernfeldern organisiert.
Handlungskompetenz
Die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz ist das zentrale Ziel der schulischen Ausbildung. Handlungskompetenz wird verstanden als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durch dacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
Unterrichtszeit
Die gesamte Ausbildung dauert 3 Jahre und kann bei Vorliegen besonderer Leistungen auf 2,5 oder sogar 2 Jahre verkürzt werden.
Grundsätzlich findet der Unterricht an zwei Tagen in der Woche vormittags statt.
Lehrplan
Das Kultusministerium NRW fasst die Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes zu Bündelungsfächern zusammen, um über den Ausbildungsverlauf hinweg eine Kompetenzentwicklung spiralcurricular zu ermöglichen. Die Leistungsbewertungen innerhalb der Lernfelder werden zur Note des Bündelungsfaches zusammengefasst.
Zusammenfassung der Lernfelder zu Bündelungsfächern:
Bezeichnung |
1. Jahr |
2. Jahr |
3. Jahr |
Büroprozesse |
LF 1, LF 2 (120 Stunden) |
LF8 (80 Stunden) |
LF 11, LF 12 (80 Stunden) |
Geschäftsprozesse |
LF 3, LF 4 (200 Stunden) |
LF 5, LF 7 (120 Stunden) |
LF13 (40 Stunden) |
Steuerung u. Kontrolle |
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LF 6 (80 Stunden) |
LF 9, LF 10 (160 Stunden) |
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Berufsbezogener Bereich (lt. Bildungsplan Berufsschule)
Vorbemerkung
Die Anwendung von Programmen zur Textverarbeitung, zur Tabellenkalkulation und zur Präsentation ist integrativer Bestandteil beim Lernen in Lernsituationen. Zur Unterstützung der Lernprozesse setzen wir in verschiedenen beruflichen Handlungsfeldern spezielle ERP-Unternehmenssoftware ein
Büroprozesse
Grundlegende Klärung der Rolle der Auszubildenden, verbunden mit einer Einführung in die elementaren Grundfunktionen des Betriebes.
Im ersten Ausbildungsjahr stellen die Schülerinnen und Schüler den Ausbildungsbetrieb vor und klären dabei ihre eigene Rolle, indem sie sich über die Rechte und Pflichten in ihrem Ausbildungsberuf informieren (LF 1). Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihre Kompetenzen, indem sie ihre Arbeitsprozesse im Büro eigenverantwortlich planen und gestalten. Sie berücksichtigen gesundheitliche und rechtliche Aspekte (LF 2).
Im zweiten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, bei der Beschaffung, Verwaltung und Entwicklung von Personal sowie bei der Beendigung von Arbeitsverhältnissen mitzuwirken (LF 8).
Im dritten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, die Arbeits- und Geschäftsprozesse des Ausbildungsbetriebes darzustellen, zu optimieren und zur Qualitätssicherung sowie zur Verbesserung von Arbeitsprozessen beizutragen (LF 11). Zudem erwerben sie die Kompetenz, Veranstaltungen und Geschäftsreisen zu planen, durchzuführen und nachzubereiten (LF 12).
Geschäftsprozesse
Aktivitäten des Betriebes zusammengefasst, die auf den Markt hin orientiert sind.
Im ersten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, störungsfreie Prozesse fachgerecht auszuführen, Anfragen zu beantworten, Angebote zu erstellen und Aufträge anzunehmen (LF 3). Sie erwerben dazu die Kompetenz, Beschaffungsprozesse zu planen, durchzuführen und zu überwachen (LF 4).
Im zweiten Ausbildungsjahr nutzen die Schülerinnen und Schüler die Preis- und Kommunikationspolitik zur Kundengewinnung und –bindung (LF 5). Zudem erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz in Gesprächssituationen mit Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern adäquat und sachgerecht zu kommunizieren (LF 7).
Im dritten Ausbildungsjahr führen die Schülerinnen und Schüler selbstständig und eigenverantwortlich ein branchenbezogenes Projekt durch und werten es aus (LF 13).
Steuerung und Kontrolle
Identifizierung der Werteströme des Ausbildungsbetriebes.
Im zweiten Ausbildungsjahr erfassen die Schülerinnen und Schüler die im Ausbildungsbetrieb, dokumentieren und beurteilen diese (LF 6).
Im dritten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler ausgehend von der Rechtsform ihres Ausbildungsbetriebes die Kompetenz, die Liquidität ihres Betriebes zu sichern und Finanzierungsentscheidungen für Investitionen vorzubereiten (LF 9). Zudem werden die Wertschöpfungsprozesse des Ausbildungsbetriebes mithilfe der Kosten- und Leistungsrechnung analysiert, erfolgsorientiert gesteuert und beurteilt (LF 10).
Berufsübergreifender Bereich
Der berufsübergreifende Lernbereich trägt gemeinsam zur Entwicklung einer umfassenden Handlungskompetenz der Auszubildenden bei.
Die Unterrichtsfächer Deutsch/Kommunikation, Religionslehre, Politik/Gesellschaftslehre und Sport/Gesundheitsförderung ergänzen die berufliche Qualifizierung und tragen darüber hinaus zur allgemeinen Kompetenzentwicklung bei, indem sie zentrale gesellschaftliche, kulturelle, ethische und religiöse Fragen in die Ausbildung einbeziehen. Der Sport dient zudem der Gesundheitsförderung“ (siehe APO-BK, § 6 (2))
Laut Lehrplan soll jedes Fach einstündig in allen Ausbildungsjahren unterrichtet werden. Das Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg akzentuiert den Unterricht nach pädagogischen, didaktischen, personellen und räumlichen Gegebenheiten. Beispielsweise sind gesundheitsförderliche Unterrichtsinhalte im Fach „Sport/Gesundheitsförderung“ intensiver in einer Doppelstunde zu vermitteln.
Differenzierungsbereich
Das Paul-Julius-Reuter Berufskolleg ist als ausgezeichnete Europaschule und mit dem Schwerpunkt Euregiokompetenz besonders spezialisiert auf euregionale Themen und eine entsprechende Ausbildung der Sprachkompetenz.
- Die Auszubildenden können auf Wunsch ihre Euregiokompetenz zertifizieren lassen. Hierbei werden spezifische Themen in und um das Leben und Arbeiten im Dreiländereck aufgegriffen. Die Anwendung der Sprache, auch in Praktikumsbetrieben im nahen Ausland ist integrativer Bestandteil zur Erlangung des Euregionkompetenzzertifikates.
- Eine Weiterqualifizierung der Sprachenkompetenz kann je nach Eingangsvoraussetzungen erreicht werden. Je nach Teilnehmerzahl bieten wir Französisch, Niederländisch, Russisch und Türkisch an.
- Der Erwerb der Fremdsprachenkompetenz ist darüber hinaus integrativer Bestandteil der Lernfelder.
Die schreibtechnischen Kompetenzen werden zu gleichen Teilen lt. Lehrplan durch Betrieb, Schule und Eigenengagement erworben. Der Schwerpunkt liegt zu Beginn der Ausbildung. Wir bieten in diesem Bereich allen Auszubildenden verschiedene Möglichkeiten an:
- Intensivkurs zur Erarbeitung der Tastenfeldes und grundlegender Word-Funktionen.
- Anwendung des Textverarbeitungsprogrammes (Textbausteine, Geschäftsbriefe, Serienbriefe)
Grundsätzlich ist bei der Bearbeitung von Lernsituationen zu verschiedenen Zeitpunkten und in verschiedenen „Fächern“ die Anwendung der Textverarbeitung vorgesehen.
Schwerpunkte der Bildungsgangarbeit
Die Bildungsgangarbeit versteht sich als ständiger Prozess zur Erweiterung der beruflichen Handlungskompetenz er Auszubildenden. Wir arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung der didaktischen Jahresplanung, um stets eine aktuelle und praxisnahe Ausbildung zu gewährleisten.
Selbstverständlich stehen die Lehrerinnen und Lehrer jederzeit den Auszubildenden für fachliche Belange, organisatorische Fragen und falls notwendig und gewünscht, auch bei darüber hinausgehenden Problemen unterstützend und beratend zur Seite.
Zusätzlich bietet das Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg über ein qualifiziertes Beratungslehrerteam und eine hauptamtliche Sozialarbeiterin vielfältige Beratungs-und Unterstützungsangebote an.